[Rezension] The Darkest Gold 2: Die Verräterin von Raven Kennedy *Rezensionsexemplar*

Ich bin meinem goldenen Käfig entkommen. Nach zehn Jahren hinter den Mauern von König Midas’ Schloss konnte ich endlich die Freiheit kosten – nur um direkt wieder in Gefangenschaft zu geraten. Ich befinde mich in den Fängen eines feindlichen Königs, bin allein inmitten seiner Armee. Diese Armee wird angeführt von einem Mann, der für seine Grausamkeit und seine tödliche Effizienz auf dem Schlachtfeld bekannt ist. Und das ist noch nicht einmal das Schlimmste. Denn Kommandant Riss ist nicht einfach nur ein Mann. Er ist ein Fae, ebenso trügerisch wie verführerisch. Und er droht mein gefährlichstes Geheimnis zu entlarven …

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Eine grandiose Fortsetzung

Den ersten Band dieser Trilogie (originalen Quadrologie) habe ich im August gehört. Damals faszinierte mich die Geschichte als Neuerzählung der Midas-Sage mit einer vergoldeten Geliebten als Protagonistin. Jedoch fehlten mir noch der feministische Unterton. Auch in dieser Fortsetzung verfällt die Protagonistin noch lange der toxischen Beziehung, in der sie zuletzt lebte. Doch im Laufe der Handlung hinterfragt sie diese und lernt durch andere Charaktere, Entscheidungen in ihrem Sinne zu treffen. Raven Kennedy vermag es ungemein gut, die Balance zu finden und uns den langwierigen Kampf der Hauptfigur mit ihrem Weltbild vorzuführen. Zudem schenkt sie uns Einblicke in den Hintergrund der toxischen Beziehung, die mein Verständnis für Auren wachsen lässt. Von daher konnte dieser zweite Band die Schwächen des ersten ausbügeln.

 

Für Fans von Sarah J. Maas

Als ich am Ende des letzten Bandes das Wort Fae vernahm, konnte ich wirklich nicht nicht an Das Reich der Sieben Höfe denken. Jedoch überwiegte im ersten Band definitiv das Retelling der Legende um den goldenen König und die toxische Beziehung. Wer jedoch nicht nur den ersten Band von Maas gelesen hat, findet sicher in diesem zweiten Band einige überraschende Parallen. Ich würde sogar sagen, dass ich dieselben Vibes und dasselbe Vergnügen empfunden habe als damals, als ich mich in Feyre und Rhysand verliebt habe. Gewissermaßen sind die Parallelen–der Käfig, der Retter, die treuen Gefährten–sogar sehr eindeutig. Dennoch kann ich mich nicht dazu bringen, die Autorin dafür zu verurteilen. Der Slow Burn zwischen Riss (Rip im Englischen, wobei im Deutschen die Ähnlichkeit zu Rhysand größer ist) und Auren hat mich wahrlich berührt. Seine zuerst angsteinflößende, doch immer konsensuelle und hinterfragende Art hat ihr auf dem Weg zu sich selbst geholfen. Die romantische, gar sexuelle Spannung zwischen ihnen ging dabei nur allzu willkommen einher.

 

Unterhaltsam und fantastisch sowie realistisch und bewegend

Neben Riss leisten auch andere Charaktere Auren Gesellschaft in ihrer Gefangenschaft. Ich habe es ungemein genossen, sie Bekanntschaften schließen zu lassen. Obwohl ich bei den Soldaten unweigerlich an Rhysands Kreis denken musste, mochte ich ihre individuellen Züge sehr. Die kleinen Neckereien bringen endlich etwas Schwung und Vergnügen in die im ersten Band vor allem triste Geschichte. Insgesamt erscheint mir der Reihen-Auftakt nun eher als Vorgeschichte, die sich sicher auch irgendwie in diesen Hauptteil hätte einbinden lassen. Midas‘ Abwesenheit tut diesem Buch keinen Abbruch, da wir in Erinnerungen Aurens immer wieder auf ihn stoßen und ihre Beziehung sich entwickeln sehen. Doch diese Fortsetzung bietet so viel mehr als der erste Band, der sich allein auf seinen Harem zu fokussieren schien. Stattdessen erhalten wir eine Protagonistin, die sich unbewusst ein soziales Rettungsnetz aufbaut, um aus einer toxischen Beziehung zu entkommen. Nebenbei gibt die Autorin uns noch einen broody Love Interest, dessen unterhaltsame Kameraden, sowie eine Königin, die sich gegen ihren Ehemann von einem Thronräuber zu behaupten versucht. Ich bin wahrlich gespannt auf die Fortsetzung, zugegebenermaßen vor allem aufgrund der packenden Slow Burn-Beziehung zwischen Auren und Riss.

 

Fazit

Ich konnte das Potenzial im ersten Band der Reihe durchaus vermuten, doch in dieser Fortsetzung konnte ich es auch verwirklicht sehen. Er erzählt von einer starken, sich langsam selbst findenden Protagonistin, die die toxischen Züge ihrer jahrelangen Beziehung realisiert. Hinzu kommen fantastische Elemente, die dem ganzen zusätzliche Spannung verleihen, und ein Slow Burn-Love Interest, der unsere Herzen zum Schnellerschlagen bringt.

 

 


Die Mitwirkenden:

Raven Kennedy wurde in Kalifornien geboren. Ihre Liebe zum Lesen hat sie schließlich dazu gebracht, eigene Welten zu kreieren. Sie hat bereits mehrere Buchserien veröffentlicht, der Durchbruch gelang ihr mit der international millionenfach verkauften «The Darkest Gold»-Reihe, einer dunklen Neuinterpretation des König-Midas-Mythos. Q

Regine Lange ist ausgebildete Musicaldarstellerin und seit mehreren Jahren hauptberuflich als Sprecherin in den Bereichen Hörbuch, Hörspiel, E-Learning und Synchron tätig. Q

Janina Sachau ist… In Dortmund geboren, Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Danach führten sie Theaterengagements nach Darmstadt, Freiburg, Düsseldorf, Berlin, den Salzburger Festspielen und nach Essen. Als Sprecherin arbeitet sie für verschiedene Radiosender und Ton- und Synchronstudios und zudem als Schauspielerin für Film und Fernsehen. Q

Julian Horeyseck absolvierte eine Schauspielausbildung am Hamburger Schauspielstudio Frese und war auf verschiedenen Bühnen zu sehen. Mittlerweile ist er als freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher sowie als Hörbuchssprecher besonders im Jugend- und Young Adult-Segment tätig. Q

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