[Rezension] Tanz in die Freiheit von Susanne Betz

Sinnlich und opulent – ein historischer Roman über die dramatischste Epoche der Neuzeit
1791: Die Geschwister Eleonore und Felix langweilen sich im
provinziellen und intriganten Weimar. Ihr Vater ist ein adeliger
Hofbeamter, die Mutter eine exzentrische Mathematikerin und ihr Nachbar
der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe. Die Sturmgewitter der
Französischen Revolution flackern in Form von Gerüchten, Schriften und
Besuchern aus dem fernen Frankreich ins kleine Herzogtum und befeuern
den Freiheitsdrang der Geschwister. Als ihre Mutter stirbt, nimmt das
Leben eine dramatische Wende: In ihrem Testament verfügte diese, dass
Eleonore und Felix einen Koffer voller mathematischer Berechnungen zu
einem geheimnisvollen Monsieur Schwartz nach Paris bringen müssen, dort
erst sollen sie ihr Erbe erhalten. Die Geschwister brechen auf. In Paris
lernen sie nicht nur eine weltoffene und libertine Stadt kennen, hier
bebt noch immer die Revolution … Q (Werbung)
Susanne Betz, C. Bertelsmann, Einzelband
352 Seiten, 12 Kapitel, Hardcover
ISBN: 978-3-570-10211-4, 19,99€
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Susanne Betz

wurde 1959 in Gunzenhausen geboren. Sie studierte Geschichts- und
Wirtschaftswissenschaften in Deutschland, den USA und Kolumbien. Danach
arbeitete die promovierte Historikerin bei verschiedenen deutschen und
amerikanischen Tageszeitungen und Zeitschriften. Seit 1993 ist sie
Hörfunkredakteurin in der Abteilung Politik des Bayerischen Rundfunks.
Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in der Nähe von München. „Tanz
in die Freiheit“ ist nach „Falkenjagd“ (2007) und „Der elektrische Kuss“
(2011) ihr dritter Roman. Q (Werbung)

Meine Meinung

Ein Blick, ein Klick, schon war es bei mir. Und bei diesem Buch habe ich wirklich nicht lange nachgedacht: Titel, Cover und Klappentext haben mich einfach im Sturm erobert. Zur Zeit bin ich einfach total im Hype der Französischen Revolution, über die ich auch meine Komplexe Leistung verfassen werde. Da kam dieser Roman von Susanne Betz wie gerufen. Noch dazu weißt diese Geschichte nicht nur bedeutende Persönlichkeiten der Revulotion in Frankreich wie Robespierre oder Danton, sondern auch allerseits bekannte Dichter aus Weimar des 18. Jahrhunderts wie Goethe, Schiller oder auch Herder auf. Auch Namen wie von Stein oder Vulpius fielen immer wieder, was ich unheimlich interessant fand.

Ich drücke den Rücken gegen de Innenseite des Torbogens. Habe ich die Handlanger des Revolutionstribunals, Robespierres Männer des Terrors, tatsächlich abgehängt? Oder lauern sie noch irgendwo da draußen im Gewühl der Gassen?
– Prolog, Oktober 1793
Bereits der Prolog hat mich in seinen Bann gezogen, auch wenn wir im ersten Kapitel beinahe zwei ganze Jahre zurückgesetzt wurden und dadurch noch eine ganze Weile auf den Hintergrund der Geschehnisse des Prologs warten mussten. Doch die Zeit wurde sehr gut vertrieben, indem wir unsere beiden Protagonisten, Felix und Eleonore, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, in ihrem alten Leben kennenlernen. Wie ich bereits aus dem Klappentext wusste, langweilen sie sich in Weimar, in der Stadt der Dichtkunst schlechthin, und nutzen jeden Versuch zum geheimen Ausbruch aus der Etikette. Noch begeisterter war ich dann, als ich erfuhr, dass Felix, der Jüngere der Geschwister, homosexuell ist, was dem Buch von meiner Seite aus noch einen Pluspunkt gegeben hat, da ich es noch einmal besonders interessant fand, seine Geschichte erst in Weimar und dann in Paris zu verfolgen.

Anselm zog mich an seine Brust, seine Wange kratzte an meinem Kinn. Er roch wunderbar harzig. Beinahe, aber nur beinahe, berührte sein Mund meinen. Aber das Beinahe genügte, damit es in meinem Magen kribbelte.

„Ich erzähle dir alles unterwegs“, begrüßte er mich. „Wie gut, dass ich jetzt eine Bruder habe.“
– S.53, Juli 1791

Neben unseren beiden Protagonisten, gibt es aber auch noch einige, unheimich interessante Nebenharaktere wie Lucien oder Concordet, die ihr jedoch selber entdecken solltet. Die Geschichte spielt in den Jahren 1791 bis 1793, wobei es im Epilog dann noch einen Sprung um zwölf Jahre gibt, der uns ins Jahr 1806 versetzt, was ich unheimlich schön, jedoch keineswegs schnulzig wie in so vielen anderen Büchern finde. Viele würden wohl sagen, dass dieser Roman an einigen Stellen etwas langwierig ist, wobei man dieses Gefühl vermutlich durch die recht kleine Schrift auf diesen großen Hardcoverseiten bekommt, doch ich fand dieses Buch durchgängig sehr interessant und zum Ende hin auch richtig packend. Am Anfang und auch in der Mitte des Buches habe ich mich oft noch gefragt, wo die Geschichte von Felix und Leonorrr, wie Lucien sie nennt, uns noch hinführen wird, aber dort wo es dann hinging, habe ich mich sehr wohl und gleichzeitig gefangen von den Geschehnissen gefühlt.

Fazit:

Eine authentische und sehr lehrreiche Darstellung der Französischen Revolution aus der Sicht von einem Geschwisterpaar, welches sich nach der Freiheit sehnt und dabei erst in die Gefahr kommt, wirklich gefangen zu sein. Trotzdem dieses Buch einige verwirrende Passagen hatte, die ich erneut lesen musste oder erst später verstanden habe, entstand bei mir sehr schnell ein kleiner Hype, vor allem um Felix‘ Geschichte, auch wenn Lenorrr und Lucien mich zum Ende hin auch sehr berührt haben.

Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den C. Bertelsmann Verlag und das Bloggerportal der Verlagsgruppe Randomhouse.Liebe Grüße, eure Sophia

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