Rupi Kaur hat Poesie wieder modern und sexy gemacht. Mit Amanda Lovelace tritt nun ihre legitime Nachfolgerin auf die internationale Bühne. Amanda Lovelace verbindet Märchen und Feminismus auf eine einzigartige Weise: Direkt und ohne Umschweife schreibt sie über Liebe, Verlust, Schmerz, Heilung und die Magie, die jeder Frau innewohnt. Ein Muss für jede selbstbewusste Frau, die keinen Mann zur Rettung braucht. Q (Werbung)
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Amanda Lovelace
Als geborene Wortakrobatin und Märchenliebhaberin war es nur natürlich, dass Amanda Lovelace irgendwann auch selbst Bücher schreiben wird. Wenn sie nicht gerade liest oder schreibt, verbringt sie ihre Zeit damit, darauf zu warten, dass ihre Lieblingskaffeesorte wieder Saison hat, oder mit Binge-Watchen von Gilmore Girls (bevor ihr fragt: Team Jess, von Anfang bis Ende). Die Poetin und Geschichtenerzählerin lebt zurzeit in New Jersey, gemeinsam mit ihrem Mann, ihrer Bunnycat und einer Büchersammlung, die bald zu einem größeren Zuhause führen wird. Die Prinzessin, die nicht gerettet werden muss hat den Goodreads Choice Award für das beste Lyrik-Buch 2016 gewonnen, außerdem ist es ein USA Today und Publishers Weekly Bestseller. Q
Meine Meinung:
Wäre der Verlag mit dieser deutschen Übersetzung nicht auf mich zugekommen, dann hätte ich ihr Erscheinen entweder komplett verpasst oder mich nicht weiter darum geschert. Das Buch selber habe ich bereits in der englischen Originalausgabe bei mir stehen und habe es zugegebenermaßen geliebt, weswegen ich etwas skeptisch war, dieser deutschen Ausgabe ebenfalls eine Chance zu geben: beim Übersetzen geht einfach immer, immer, immer eine Menge an Wortwitz – im übertragenen Sinne – und dadurch auch viel vom Inhalt verloren. Dennoch wollte ich diesem Buch eine Chance geben und muss zugeben, dass ich positiv überrascht bin. Während des Lesens sind mir erneut Tränen in die Augen gestiegen und eine Gänsehaut hat gefühlt meinen gesamten Körper überzogen. Ich weiß noch genau, wie ich damals reagiert habe, als ich Amanda Lovelace‘ Worte das erste Mal gelesen habe und hatte nicht erwartet, mich von den übersetzten Worten in der mir vertrautesten Sprache erneut so mitgenommen zu fühlen. Dafür muss ich Verlag und Übersetzer ein riesiges Lob aussprechen! Selbstverständlich gibt es beim direkten Vergleich immer Stellen, an denen man selber meint, eine bessere oder schönere Übersetzung hätte finden können, doch schlussendlich haben auch die Verantwortlichen sich dabei etwas gedacht und, wenn dies auch nicht genau dasselbe wie in meinem Kopf ist, daher kann ich mich wirklich nicht aufregen – maximal an zwei Stellen, bei denen ich die Wortwahl etwas unschön finde. Zugleich geht meiner Meinung nach nur bei den Figurengedichten ein wenig die Form verloren, da man deutsche Worte einfach nicht genau in dieselbe Form quetschen kann, sodass aber leider eben nicht mehr alle Figuren auf den ersten Blick erkennbar sind. Ansonsten wurde das Layout wundervoll beibehalten, mit dem Amanda Lovelace in der Originalausgabe gekonnt zu spielen weiß.
Fazit:
Selbstverständlich muss man immer mit gewissen Abstrichen rechnen, wenn man ein Buch übersetzt – da sind Gedichte noch einmal eine bedeutend schwierigere Stufe als Romane oder andere Formen der Prosa. Dennoch finde ich es sehr lobenswert, dass sich in neuester Zeit immer mehr Verlage der Aufgabe annehmen, so bedeutende und feministische Worte wie die von Amanda Lovelace in die deutsche Sprache zu übertragen, sodass sie allen zugänglich und für alle verständlich sind.
Herzlichen Dank für dieses Rezensionexemplar an den Lago Verlag.
Hier kommt ihr zu meiner Rezension zur originalen Ausgabe.
Liebe Grüße, eure Sophia