[Rezension] The Catcher in the Rye von J.D. Salinger

The „brilliant, funny, meaningful novel“ (The New Yorker) that established J. D. Salinger as a leading voice in American literature–and that has instilled in millions of readers around the world a lifelong love of books.
 
„If you really want to hear about it, the first thing you’ll probably want to know is where I was born, and what my lousy childhood was like, and how my parents were occupied and all before they had me, and all that David Copperfield kind of crap, but I don’t feel like going into it, if you want to know the truth.“
The hero-narrator of The Catcher in the Rye is an ancient child of sixteen, a native New Yorker named Holden Caufield. Through circumstances that tend to preclude adult, secondhand description, he leaves his prep school in Pennsylvania and goes underground in New York City for three days.

Was ich zu sagen habe…

Wann immer ich einen Klassiker der Literaturgeschichte in Angriff nehme, sind meine Erwartungen und Hoffnungen extrem hoch. Verständlich, wenn man bedenkt, wie viel Potential für den einzelnen und den Klassenraum diese zu bieten scheinen. Salingers einzigem Roman kamen diese unbewusst gestellten Ansprüche jedoch nicht zugute, denn die ersten Kapitel, der gesamte Einstieg in den Stil und die Handlung dieses Buches fielen mir unerwartet schwer und ließen mich zuerst glauben, dass ich auch auf den weiteren 150 Seiten nichts Besonderes und Überzeugenderes finden würde. Meine Lust und Laune, diese Geschichte weiter zu verfolgen war dementsprechend gering. Vor allem störte mich zuerst der Schreibstil, der uns Holden als Erzähler als alles andere als intelligent vor Augen führt. Floskeln und Wiederholungen gingen mir unmittelbar auf den Keks und ich konnte erst etwas mit unserem Protagonisten anfangen, als mir der Blick hinter diese offen zur Schau gestellte Fassade gelungen ist. Danach, sobald Holden ein wenig für mich aufgebrochen wurde, habe ich seine Erzählung immer und immer mehr genossen.

Der Roman bietet extrem viel Gesprächsstoff, so viel ist sicher. Bedingt durch seine Entstehungszeit und das damals noch immer geradezu toxisch herrschende Patriachat können den Leser, besonders vermutlich Leserinnen, viele Aspekte an Holdens Umgang mit anderen Personen abstoßen, aufregen und mit Wut und Verachtung für ihn erfüllen. Seine Makel kann man nicht wegdenken, das ist klar, jedoch habe ich seine schwachen Momente fast noch mehr genossen – wenn sie sich auf seine eigenen Emotionen bezogen und lediglich über seine Interaktion mit anderen reflektiert haben – als jene, in denen er uns seine harte Schale zeigt und uns versucht, hinters Licht zu führen. Als unsere Erzähler ist er weder ein moralischer Kompass, noch sonderlich vertrauensselig, jedoch drückt dies viel über dies über seine Selbstfindung und seine innere Zerrissenheit aus – das waren jene Punkte und jene damit verbundenen Momente, die ich an dieser Geschichte besonders genossen habe. Wir erfahren viel über Holden, ohne dass er es uns direkt sagen muss, wir blicken durch seine Augen und hören seine Wertungen verschiedener Geschehnisse und können darin ihn selbst reflektiert sehen. Sogar die vielen, vermutlich viele Leser ebenfalls störenden Ausschweifungen, denen er immer wieder erliegt, spiegeln meiner Meinung nach kleinste Aspekte seiner Persönlichkeit wieder, die man unheimlich tiefgründig interpretieren könnte, wenn man es denn möchte.

“The best thing, though, in that museum was that everything always stayed right where it was. Nobody’d move. . . . Nobody’d be different. The only thing that would be different would be you.”

Es ist eine Schande, dass ich dieses Buch für nur zwei Wochen in einem meiner Universitätskurse behandelt habe und wohl auch wenig Zeit danach aufbringen werde, noch einmal genauer darüber nachzudenken. Das Buch präsentiert seinen Erzähler-Protagonisten auf unglaublich vielfältige Art und, die Welt durch seine Augen zu erleben, hat mich definitiv fasziniert und zuletzt noch sehr mitgenommen. Holden wird als „ancient child of sixteen“ bezeichnet und ich bewundere es, wie Salinger ihn zugleich so jung, naiv, unerfahren und verloren darzustellen vermag, aber eben auch als seiner Zeit voraus, reflektiert und erwachsen. Seine Geschichte ist ein verdienter Klassiker, der weiterhin viele Themen zur Diskussion liefern wird und vor allem Rückschlüsse über die Nachkriegszeit und die geteilten Erfahrungen vieler Jugendlicher in diesen Jahren zulässt.

Mein Fazit: Nach einem schweren Einstieg hat mich Holdens innere Zerrissen- und Verlorenheit gefangen genommen und bis zum Schluss nicht losgelassen. Dieser Klassiker liefert eine Menge Fragen, aber auch Aufschluss über seine Produktionsumstände, viel bedeutender jedoch über jugendliche Depressionen und Konflikte.

 

Meine Bewertung:

 


Mehr zu Autor:

Der Autor des drittgrößten US-Bestseller aller Zeiten: Der amerikanische Schriftsteller Jerome David Salinger wurde 1919 in New York geboren. Q

 

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