[Rezension] Bridgerton 1: Der Duke und ich von Julia Quinn *Rezensionsexemplar*

Als Daphne Bridgerton ihren Namen in der Kolumne von Lady Whistledown liest, kümmert es sie nicht besonders. Aber ihre Mutter drängt sie, endlich einen Ehemann zu finden, bevor ihr Ruf in dieser Ballsaison völlig dahin ist. Daphne schließt einen Pakt mit Simon Basset, dem heiratsunwilligen Duke of Hastings: Indem er ihr den Hof macht, erscheint der umschwärmte Aristokrat vergeben. Sie dagegen rückt gesellschaftlich in den Mittelpunkt und entflieht den Kuppelversuchen ihrer Mutter. Ein prickelndes Spiel beginnt – bis Daphne erkennt, dass nur einem Mann ihr Herz gehört: Simon!

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Was ich zu sagen habe…

Nachdem ich die Serie verspätet aber nichtsdestotrotz genossen habe, wollte ich einen direkten Vergleich zur Buchverlage ziehen. In der Serie treten einige Dinge auf, die ich mir in einer Regency Romance einfach nicht vorstellen konnte. Das World-Building ist tatsächlich im Roman historisch reeller gestaltet, dafür bleiben jedoch andere Begebenheiten bestehen, die ich mir ebenso wenig vorstellen konnte. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, kann ich sagen, dass ich die Serie dennoch weiterhin vorziehe.

Daphne und Simon haben auch im Buch eine wundervolle Chemie, denn beide können mit Worten spielen. Sie ziehen sich gerne auf und werden von den Bridgerton-Brüdern hin und wieder dabei unterstützt. Leider kommen meiner Meinung nach die Frauen der Familie etwas zu kurz. Dennoch habe ich es genossen, Simon bereits recht früh mit der gesamten Familie interagieren zu sehen und seine persönliche Entwicklung unter anderem darin begründet zu sehen. Sein innerer Konflikt tritt hervor, da die Autorin uns ihm und Daphne gleichermaßen nahe bringt. Seine Hintergrundgeschichte macht wohl den berührendsten Teil des Buches aus, denn andere immens emotionale Momente blieben für mich aus. Daphne wurde mir von Zeit zu Zeit tatsächlich immer unsympathischer, während ich Simon als interessanter und facettenreicher wahrnahm. Nicht zuletzt seine kleine Unpässlichkeit macht ihn bedeutend authentischer und weniger perfekt, was den meisten Romance-Helden abgedichtet werden soll.

Die Handlung selbst wird von viktorianischem Fake-Dating geprägt. Während dieses jedoch in der Serie einzig im Wissen der Protagonist*innen stattfindet, gibt es im Roman einen weiteren Eingeweihten. Dass daraus weitere, (freundschaftliche) Konflikte hervorgehen, scheint schlussendlich nachvollziehbarer als anfangs erwartet. Auch hier tritt Simon mit mehr Persönlichkeit auf als Daphne, deren Leben und Denken auf ihren Love Interest beschränkt scheint. Wie immer im Trope des Fake-Datings vermasseln wahre Gefühle einen ansonsten perfekten Plan und bringen die Charaktere in eine missliche Lage. Dass wir ihrem Charme ebenso erliegen wie sie, macht das Lesevergnügen nur noch größer.

 

Fazit

Ein unterhaltsames und romantisches Fake-Dating im historischen Setting, das mich nicht im gleichen Maße abholen konnte wie andere Leser*innen, aber dennoch Spaß gemacht hat. Kritische Punkte bleiben leider sowohl in der Serie als auch in der Buchverlage bestehen.

 

 


Die Autorin:

Julia Quinn wollte nach ihrem Abschluss in Harvard ursprünglich Ärztin werden, überbrückte die Zeit bis zur Aufnahme in die medizinische Fakultät aber damit, einen historischen Liebesroman zu schreiben. Vier erfolgreiche Bücher und ein weniger erfolgreiches Semester später, entschied sie sich endgültig dazu, dem Schreiben dem Vorzug vor dem Studieren zu geben. Q

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