Fight Like a Girl – Eliza ist auf alles vorbereitet, nur mit der Liebe hat sie nicht gerechnet
Eliza ist talentiert und fleißig. Keine Frage, sie sollte die Chefredakteurin der Schülerzeitung werden. Doch dann stellt sich Len, neu im Team, ebenfalls zur Wahl und gewinnt. Eliza ist fassungslos. Ist es auf einmal egal, dass sie viel qualifizierter ist, nur weil Len gutaussehend und männlich ist? Eliza macht ihrer Wut in einem Artikel Luft, den sie niemals veröffentlichen will. Am nächsten Tag ziert er jedoch die Titelseite der Zeitung, und Eliza wird zum Kopf der feministischen Bewegung an ihrer Highschool.
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Enemies to Lovers im Highschool Setting
Wer mich kennt, weiß, dass ich sowohl ein Fan von Young Adult als auch von Hass-zu-Liebe-Romanzen bin. Im Fall von Eliza und Len war der Ausgang wie immer recht klar, doch der Weg gestaltet sich unerwartet vielseitig. In Eliza findet sich eine Identifikationsfigur für junge Menschen, die auf etwas hinarbeiten und dabei manchmal das Leben aus den Augen verlieren. Len bietet zudem einen stoischen und tiefgründigen Gegenpart, der ihr immer wieder wundervoll Kontra bieten kann. Er fordert sie auf verschiedene Weisen heraus, findet sich selbst dabei aber auch mehr und mehr. Ihre Dialoge wurden von mal zu mal interessanter und schöner zu verfolgen. Als dann auch noch romantische Gedanken hinzukommen, war mein Leseglück vollkommen. Unsere beiden Protagonist*innen sind ein tolles Team – beim Zusammenarbeiten, aber auch darin, sich gegenseitig in Konflikte zu verwickeln. Ich habe ihre Interaktionen und den Slot Burn sehr genossen.
Mehr als eine Liebesgeschichte
Obwohl unsere Protagonist*innen noch sehr jung sind, reflektieren sie viel die Welt um sie herum. Oder vielleicht tun sie es gerade deswegen. Zwar entspringt die feministische Bewegung eher einer Gefühlsregung als dem wahrhaften Gedanken von Veränderung. Doch in diesem Setting bewirkt Elizas Empörung und Wut einiges. Ungewollt bringt sie sehr verschiedene Menschen zusammen und lässt neue Freundschaften entspringen. Sie fordert verschiedenste Personen dazu heraus, ihre Weltanschauung zu überdenken. Zugegebenermaßen ist dieses Buch dahingehend vielleicht etwas idealistisch. Jedoch mag ich es sehr, dass es keine richtige antagonistische Person gibt. Stattdessen erhalten wir ein recht zutreffendes Bild von Jugendlichen und ihrer Bieg-, aber auch teils Grausamkeit. Dem entgegen stellen sich unsere Haupt- und Nebenfiguren mit ihrem Kodex, ihren Überzeugungen, und gar wahren Aktivismus. Auch liebe ich es, wie die Autorin ganz nebenbei ihre eigene Kultur eingeflochten hat, aber auch insgesamt für viel kulturelle Diversität gesorgt hat.
Fazit
Dieses Buch schenkt uns nicht nur wundervolle Freundschaften und eine Enemies-to-Lovers-Geschichte. Es zeigt auch auf, wie Jugendliche die bestehenden Normen und Weltanschauungen hinterfragen und herausfordern können. Wir begleiten Len und Eliza durch ihr unterhaltsames, tiefgründiges, und mit Erwartungen geladenes Coming-of-Age.
Die Autorin:
Michelle Quach ist Amerikanerin mit Chinesisch-Vietnamesischen Wurzeln und hat ihre Leidenschaft fürs Schreiben bei Studentenzeitungen wie The Harvard Crimson entdeckt. In Harvard erwarb sie auch ihren BA in Geschichte und Literatur. Sie liebt romantische Komödien, Heldinnen, die nicht immer alles richtig machen, und jeden Hund, der ihrem eigenen auch nur ein wenig ähnelt. Die Autorin arbeitet als Grafikdesignerin in einer Marketingagentur in Los Angeles. Q