[Hörbuch] The Hike von Lucy Clarke *Rezensionsexemplar*

Um dem Alltag zu entfliehen, gehen die vier Freundinnen Maggie, Liz, Helena und Joni in der norwegischen Wildnis wandern. Zwischen steil aufragenden Bergen, glasklaren Seen, grünen Wäldern und einsamen Blockhütten sind die Freundinnen auf sich allein gestellt. Es ist eine Wanderung, die die vier Frauen an ihre Grenzen bringt und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Denn die Wildnis hat auch eine dunkle Seite: Vor einem Jahr ist in den Bergen eine Frau spurlos verschwunden. Und irgendwo da draußen weiß jemand genau, was mit ihr geschehen ist, und wird alles dafür tun, dass es ein Geheimnis bleibt …

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Bekannte Elemente, doch eine überraschend distinktive Erfahrung

Nach One of the Girls hatte ich mir Lucy Clarke als talentierte Thriller-Autorin vorgemerkt. Obwohl mich dieses erste Buch von ihr verräterisch stark an Liane Moriartys Big Little Lies erinnert hat, unterschied es sich genug. Um mich zu begeistern. In diesem neuen Buch erhalten wir erneut eine Urlaubsreise unter Freundinnen als Setting. Statt nach Griechenland und an den Pool geht es jedoch nach Norwegen in die Berge. Das missfällt auch zweien der vier Freundinnen, doch für Liz nehmen sie die Herausforderung in Kauf. Welchen Gefahren sie sich damit aussetzen, ist ihnen zu Beginn natürlich nicht vollends bewusst.

 

Mehr externe als interne Gefahren

Während One of the Girls vor allem die Spannung zwischen den Charakteren aufbaut und uns dort nach Anlässen für den angeteaserten Tod suchen lassen, bedroht in The Hike alles von außen unsere ProtagonistInnen. Diese bringen zudem alle ihren ganz eigenen Sorgen und Ängste mit sich, die von den vier verschiedenen Sprecherinnen gekonnt zu uns getragen werden. Wir erfahren viel über die Hintergrundgeschichte dieser vier Freundinnen, erleben sie aber auch nach einiger Zeit des Getrennt-seins aber auch in neuer Dynamik. Ihre gemeinsamen Erlebnisse und Jahren beeinflussen noch immer ihr Miteinander, aber zugleich gibt es auch Seiten ihrer Selbst, die sie bisher nicht geteilt haben. Diese packende Reise lässt die Charaktere sich selbst und einander noch besser kennenlernen, reizt sie und bringt sie zugleich näher zusammen.

 

Gutes Foreshadowing und doch überraschend

Ganz im Stil von Big Little Lies wissen wir von Anfang an, dass nicht alle mit dem Leben davonkommen–ganz zu schweigen von dem deutschen Untertitel. Neben den vier Perspektiven der Protagonistinnen liest Leon Sandner eine weitere POV ein, die einen Norweger, den die vier kennengelernt haben, auf eine Rettungsmission führt. Mit ihm fiebern wir also der Bergung einer Leiche entgegen, während die Spannung um unsere vier Protagonistinnen immer mehr steigt. Die Autorin und die Leserinnen entführen uns gekonnt in stürmisches Wetter, die Ängste der Figuren, aber auch ihre Verbundenheit. Ich bin der Geschichte und ihren Hintergrundgeschichten vollends verfallen und habe der Auflösung entgegengefiebert. Zugleich wurde ich trotz des gekonnten Foreshadowing noch mehrmals überrascht und aus der Bahn geworfen.

 

Fazit

Dieses Buch lockt mich mit bekannten Tropes und Eigenheiten der Autorin, überrascht aber auch mit ungekannten Wendungen. Die Gefahr für unsere Protagonistinnen geht dieses Mal mehr von externen als internen Quellen aus, denen sie sich in ihrer tiefen Verbundenheit stellen. Obwohl die Handlung schnell voranschreitet und Spannung aufbaut, bewegen mich vor allem die Beziehungen zwischen den Freundinnen und ihre internen Entwicklungen.

 

 


Die Autorin:

Lucy Clarke studierte Englische Literatur, bevor sie sich ganz ihrer Karriere als Schriftstellerin widmete. Mit ihren Psychothrillern steht sie regelmäßig auf der Sunday Times Bestsellerliste. Sie lebt mit ihrem Mann, einem Profi-Windsurfer, und ihren zwei Kindern an der englischen Südküste, wo sie in einem Strandhäuschen schreibt und sich von der wilden Natur inspirieren lässt. Q

Die Sprecher*innen:

Stephanie Kellner stand schon als Kind auf der Bühne und vor der Kamera. Später studierte sie an der Schauspielschule Ruth-von-Zerboni. Neben zahlreichen Theaterengagements, u. a. am Prinzregententheater in München, war sie in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen. Als Synchronsprecherin leiht sie unter anderem Jessica Alba, Diane Krüger und Audrey Tautou ihre Stimme. Q

Mayke Dähn, geboren 1991, ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Ihre Ausbildung absolvierte sie an der Arturo Schauspielschule in Köln. Seit ihrem Abschluss wirkte sie bereits in vielen Theater- und Filmproduktionen mit, doch vor allem ist sie als Sprecherin tätig. So durfte sie schon verschiedensten Figuren in Serien und Filmen, Hörbüchern und Hörspielen ihre Stimme leihen. Q

Carolin Sophie Göbel ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Mehr

Sabine Menne ist eine deutsche Schauspielerin und Sängerin. Mehr

Leon Sandner lebt und arbeitet als Schauspieler und Sprecher in München. 2020 schloss er seine Ausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule ab. Seitdem folgten Engagements auf den Theaterbühnen Münchens, in Straubing und vor der Fernsehkamera. Seit 2021 spielt er in zahlreichen Produktionen des Hofspielhaus München. Q

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