Skye ist verliebt in die Liebe, aber kann sie auch die Liebe für sich selbst entdecken?
Skye ist eine »Serial Monogamist«: Ihr Leben lang hüpft sie von Beziehung zu Beziehung und bleibt nie lange allein. Doch als sie sich von Lukas trennt, ist alles anders. Dieses Mal schwört sich die junge Kölnerin, ein Jahr lang single zu bleiben, um herauszufinden, was sie im Leben wirklich will. Wer ist sie ohne Partner? Was gefällt ihr wirklich und was hat sie nur ihrem Freund zuliebe gemacht? Und wie knüpft man bitte mit Mitte zwanzig noch neue Freundschaften? Die Antworten auf diese Fragen zu finden, stellt sich als gar nicht so einfach heraus.
Ausgerechnet Skyes neue Nachbarn Amir und Naima stellen ihren guten Vorsatz auf eine harte Probe. Fühlt sie für Amir eine tiefe Freundschaft oder hat sie doch Schmetterlinge im Bauch? Oder ist es Naima, die ihren Plan, single zu bleiben, wirklich gefährdet?
Verliebt in die Liebe
Dieses Buch hat mich im Newsletter von Knaur direkt angesprochen, da mir Skye in ihrer Quarterlifecrisis recht vertraut vorkam. Besonders da sie sich erst kürzlich aus einer romantischen Beziehung gelöst hat und sich nun fragt, wer sie außerhalb dieser ist und was sie mit ihrem Leben im Allgemeinen anfangen will. Auch wenn der Herzschmerz über ihre letzte Beziehung nur immer mal wieder durchblickt, waren diese Andeutungen sehr willkommen und nachvollziehbar. Denn obwohl Skye sich freiwillig getrennt hat, gehen doch verschiedenste Gefühle mit einer solchen Entscheidung einher. Von daher habe ich mich ungemein schnell mit unserer Protagonistin identifizieren können.
Wer bin ich? Was will ich?
Die New Adult-Züge dieses Buches sind sehr spürbar und bewegend. Zwar hat Skye ein Studium abgeschlossen, doch damit anfangen will sie so recht nichts. Zwar hat sie Kontakt zu ihrer Familie, doch Energie und Verständnis bekommt sie von dieser nicht. Zuletzt ist auch noch ihre Beziehung weggefallen, die ihr einen gewissen Halt gegeben hat. Nun muss sie sich neu entdecken und ich habe voller Begeisterung dabei zugesehen. Ihre Intentionen, sich neue Freundschaften und Bekanntschaften zu suchen, treffen auf die Hilflosigkeit, wenn es uns nicht gelingt, mit Menschen eine Bindung aufzubauen. Diese Episoden, in denen Skye sich aus ihrer Komfort-Zone heraus beginnt, waren unglaublich ermutigend, wenn auch zumeist nicht zu ihrem Erfolg, sondern unserer Erheiterung. Stück für Stück lernt sie so jedoch, was sie mag, nicht mag, verfolgen möchte und lieber loslässt.
Neues Ich, neue Beziehungen
Obwohl Skye sich eine Beziehungspause auferlegt, ist die Spannung zwischen ihr und ihren neuen Nachbar*innen nicht zu übersehen. In ihnen findet sie Freundschaft und potentiell sogar mehr. Und das, während sie auch ihrem bisexuellen Interesse an Frauen eine Chance geben möchte. Mit Gefühlen geht natürlich auch immer etwas Drama einher, doch hier habe ich wirklich sehr viel Reife und Hoffnung in den Auseinandersetzungen gefunden. Zum Ende des Buches musste ich mir sogar ein paar Tränen von den Wangen wischen, da mich der Umgang der Figuren mit ihrer Vergangenheit und ihren Problemen, aber auch das Nachwort ungemein berührt haben.
Fazit
Diese Geschichte ist sowohl in gedruckter als auch von Hannah Schepmann gelesener Form ergreifend, hoffnungsvoll und überraschend reif. Zwischen Neuanfang und der Besinnung auf alte Verbindungen, Freundschaft und Romantik, versucht Skye sich selbst und ihre Leidenschaft zu finden. Ein wundervolles, rührendes Buch mit einer wichtigen Botschaft über toxische Dynamiken in Beziehungen und darüber, für sich selbst einzustehen.