Kunststudentin Mika traut ihren Augen nicht, als sie bei einem Besuch der Londoner National Gallery ihren verstorbenen Bruder auf einem der Gemälde sieht. Tief erschüttert verlässt sie das Museum und trifft auf den mysteriösen Nicolas, der mehr zu sein scheint als nur ein gut aussehender Fremder. Er offenbart ihr, sie entstamme einer alten Blutlinie, welche die Gabe besitzt, Gemälde zu bereisen und die wertvollen Werke zu erhalten. In der Hoffnung, ihren Bruder wiederzusehen, schließt sie sich der Geheimgesellschaft der Gemäldespringer an – nichts ahnend, dass sie dadurch in einen Kampf um Macht und Einfluss gerät. Denn der Rat, dem die Gemäldespringer unterstehen, hat viel mehr vor, als bloß Kunstwerke zu bewahren. Und Mika stellt plötzlich die wichtigste Schachfigur in einem Spiel dar, dessen Sieg oder Niederlage über das Schicksal der ganzen Welt entscheiden könnte.
Durch die Kunstgeschichte
Ich würde mich selbst nicht als große Liebhaberin von Kunst bezeichnen, doch durch mein Studium und Museumsbesuche bin ich unweigerlich immer mal mit Gemälden in Berührung gekommen. Dementsprechend hat mich die Synopsis dieses Buches, das Reisen in Gemälde hinein, bereits seit Sarahs erster Ankündigung fasziniert. Dass ich das Lesen ihres Debütromans so lange rausgeschoben habe, liegt vor allem daran, dass ich das Buch zwar besitzen wollte (es ist unheimlich schön in Print), zugleich aber mit so wenig Gepäck wie möglich in meiner neuen Heimat unterwegs sein wollten, wo ich noch immer recht häufig umgezogen bin. Nun habe ich mir dieses Abenteuer durch die Kunstgeschichte aber endlich gegönnt!
Alles steht Kopf
Als Mika nach London zurückkehrt, will sie sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen. Dabei hat sie jedoch keine Ahnung, wie real diese sind und dass auch sie bald von ihr wissen. Während sie versucht, ein geordnetes Leben mit Studium, Nebenjob und neuen Freundschaften in Schwung zu bringen, wird ihre Welt von neuen Offenbarungen auf den Kopf gestellt. Wir lernen die Welt der Gemäldespringer mit ihr kennen, vor allem beruhend auf den Anweisungen und Erklärungen ihrer neuen Bekanntschaft Nicolas. Ob diesem jedoch zu trauen ist…
Abenteuerlich, rebellisch, romantisch
Ungewollt gerät Mika in Machtspiele, deren Ausmaß sie selbst noch nicht ganz greifen kann. Ihre Fähigkeiten (natürlich ist sie etwas Besonderes) machen sie zur Zielscheibe, aber auch zum Trumpf. Nichtsdestotrotz steht sie durchweg für sich selbst ein, trifft bedachte Entscheidungen und kämpft für das, woran sie glaubt, und diejenigen, die sie liebt. Und wo wir von Liebe sprechen… Dass dieses Wort zum Ende des Buches noch fallen muss, war für meinen Geschmack etwas übereilt, aber wenn man miteinander durch solche Ereignisse lebt, dann sind die Gefühle vermutlich auch erhöht.
Fazit
Dieser Debütroman zeigt bereits die gewaltige Vorstellungskraft von Sarah-Maria Köpf. Ich habe die beschriebenen Abenteuer und Interaktionen wundervoll genossen. Für kommende Veröffentlichungen würde ich mich darüber freuen, wenn einzelne Episoden weniger Info-Dropping beinhalten und diese Offenbarungen bereits eher angedeutet werden.
Die Autorin:
Sarah-Maria Köpf, geboren 1997 in Leipzig, studierte Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie Multimedia-Journalismus. Sie arbeitet als freie Journalistin und ist seit vielen Jahren in der Bloggerszene aktiv. Ihre größte Leidenschaft gilt aber schon von klein auf dem Lesen und der Literatur, weshalb sie stets mit einem Buch in der Hand und einem Notizbuch in der Tasche anzutreffen ist. Q