Hallo ihr Buchverrückten,
heute gibt es mal einen Beitrag, der nur indirekt etwas mit Büchern zu tun hat. Ich habe am vorletzten Wochenende unheimlich viel erlebt und wahnsinnig tolle Erinnerungen gesammelt, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Bereits am Freitag Nachmittag ging es für meine Mitbewohnerin/beste Freundin und mich nach Stuttgart, jedoch fingen wir dann nicht mehr viel an. Erst nach 22 Uhr erreichten wir unsere wundervolle Unterkunft und gingen bald schlafen, um am nächsten Morgen kurz vor 8 Uhr aufzubrechen. Da wir dem Hauptbahnhof nahe schliefen, konnten wir von dort direkt zur Messe fahren, wo um 9 Uhr die ComicCon begann.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Convention waren alle auf die Location eines Hotels beschränkt, weswegen ich keine Vorstellung hatte, welche Ausmaße diese Veranstaltung annehmen würde. Es gab mehrere Hallen und auch draußen etwas zum Shoppen und Stöbern sowie Essen. Wir hielten uns vor allem in der Halle 3 auf, denn dort waren die Star-Panels, die Autogrammstände und die Photosession mit den TV- und Filmdarsteller*innen. Und auf genau die hatten wir es abgesehen.
Meine beste Freundin hatte mir zum Geburtstag sowohl das Eintrittsticket, als auch ein Phototicket mit Kit Young geschenkt. Einen Tag vor unserer Abreise kauften wir uns dann noch weitere Tickets: somit durfte ich mich auf jeweils ein Photo mit den anwesenden Schauspieler*innen der Krähen aus Shadow and Bone sowie eines mit meinem allerersten Man Crush, Ben Barnes, freuen.
Krähen sind Schwarmtiere
Ich war baff, als ich sah, wie viele der Darsteller*innen aus der in diesem Jahr erschienenen Netflix-Verfilmung von Leigh Bardugos Büchern nach Stuttgart kommen würden. Die Krähen-Dilogie (1 – 2) habe ich bereits vor wenigen Jahren gelesen, die Grischa-Trilogie folgte dann Anfang dieses Jahres. Beide Reihen habe ich extrem lieb gewonnen, die Überfälle und Einbrüche der sechs Krähen jedoch verehre ich. Ich war noch skeptisch, als ich die ersten Trailer sah, doch die Serie konnte mich zu 95% überzeugen. Vor allem Jesper-Darsteller Kit Young hat es mir mit seiner Darbietung extrem angetan. Deswegen hat mir das entsprechende Phototicket die Luft geraubt, als ich es erstmals erblickte.
Als dann auch noch Ben Barnes angekündigt wurde, war es vollkommen um mich geschehen. Diesen Schauspieler verehre ich nun schon seit mehr als 10 Jahren. Ihn einmal live zu sehen, ihm zu begegnen, war einer meiner größten Träume. Dafür waren mir auch zusätzliche 60€ nicht zu teuer. Immerhin würde ich ja auch ein Photo erhalten. Erstaunlicherweise stellten sich die beiden Darsteller schlussendlich nicht als meine Highlights dieses Wochenendes heraus.
Neben Ben und Kit nahmen auch Danielle Galligan (Nina), Amita Suman (Inej), Freddy Carter (Kaz) und Jessie Mei Li (Alina) an der Convention teil. Als riesiger Krähen-Fan wollte ich mit den ersten drei unbedingt ebenfalls ein Photo haben. Erst auf der Con selbst wurde mir bewusst, wie reizend und liebenswürdig Jessie ist. Um sie führte bei mir einfach kein Weg vorbei.
Auf Instagram habe ich euch bereits einen kleinen Einblick in meine Erlebnisse auf der ComicCon gegeben, hier möchte ich jedoch noch ein klein wenig mehr ausholen. Zudem erhaltet ihr weiter unten noch zwei Empfehlungen zu Stuttgart selber.
Direkt das erste Panel hat mich wunderbar unterhalten. Amita Suman, Freddy Carter und Kit Young betraten die Bühne und das Publikum bebte. Die drei sehr jungen Schauspieler*innen waren etwas nervös, das konnte man ihnen anmerken. Zugleich wusste Kit seinen Charme gekonnt einzusetzen und mit seiner Offenheit die Zurückhaltung der anderen beiden auszugleichen. Er übernahm oft zuerst das Wort, während die anderen beiden ihre Antworten mehr zu durchdenken schienen. Sie glichen sich wunderbar aus, wenn ihr mich fragt. In ihrer Anwesenheit, natürlich an sie gerichtet, wagte ich sogar, seien Frage zu stellen. Noch bevor ich dazu kam, lobten sie mein Shirt. Als wäre meine Aufregung noch nicht groß genug gewesen. Tatsächlich hat mir dieses Shirt jedoch an diesem Tag einiges an Aufmerksamkeit eingebracht.
In ihrem Panel erzählten sie lustige Geschichten vom Set, konnten uns leider jedoch noch nichts über die kommende Staffel verraten. Angeblich haben sie noch nicht einmal ihre Skripts. Dahingegen schien Ben im nächsten Panel sogar bereits darüber informiert, dass ein Nicolai gecastet wurde. Meiner Meinung eine der bedeutendsten Nachrichten an diesem Wochenende. Ben beantwortete zudem Fragen zu The Punisher, weiteren früheren Projekten und seiner Musik. Er war einfach hinreißend. Vor allem brachte er mich zum Grinsen, wann immer er durch die Halle nach Jessie rief, die sich gerade an ihrem Autogrammstand befand.
Erinnerungen auf Papier
Nach den ersten beiden Panels (Krähen und Ben Barnes) wurde es dann langsam ernst. Wir schlenderten zwar erst noch ein wenig durch Halle 1 mit all ihren Cosplayern, doch bald machte ich mich zur Photosession auf. Zuerst stand Freddy Carter auf dem Programm und ich hatte einen vagen Plan im Kopf. Mit den vier Krähen wollte ich eine Collage erstellen. Jedem bzw. jede von ihnen hatte ich ein Wort ausgedruckt und zusammen würden ihre Bilder dann das Motto der Krähen zeigen: No mourners, no funerals. Als wir erfuhren, dass die Bilder mit Freddy nur mit Plexiglas gemacht werden würden, war das schade, doch meine Idee ließ sich indirekt ja weiterhin umsetzen. Erst, dass ich später Amitas Anwesenheit im Photoraum verpasst habe, hat diese zerstört.
Freddy zu treffen war sehr kurzweilig, aber nicht wenig herzlich. Er empfing mich mit einem breiten Grinsen wie alle anderen und versprühte gute Laune. Ich bat ihn, Kaz zu mimen und er enttäuschte nicht. Leider fand aufgrund der Lage kein weiterer Kontakt zwischen uns statt, das Photo liebe ich aber allemal. Kurz darauf stellte ich mich auch schon für Kit an. Er hatte hingegen entschlossen, ohne Plexiglas Photos zuzulassen. Ebenso breit grinsend wie er trat ich zu ihm. Er betrachtete mein Schild kurz irritiert und auch dessen Rückseite, weswegen ich ihm knapp meine Idee erklärte. Dann bat ich ihn wie Freddy, seinen Charakter darzustellen. Bevor das Photo aufgenommen wurde, meinte ich noch zu ihm, er sei der perfekte Jesper, wofür er mir dankte. Dann war auch das Treffen mit ihm vorbei, aber das Photo bleibt.
Mit Ben bleiben mir vermutlich etwas mehr Erinnerungen, obwohl auch er sich für die Plexiglasscheibe entschied. Nichtsdestotrotz brachte er mich unmittelbar zum Lachen, als nun auch er mein Shirt sah. Gespielt empört darüber, den Namen seines eigenen Charakters nicht darauf vorzufinden, verzog er das Gesicht. Dies bestätigte mir nur noch mehr, dass ich die richtige Kleidungswahl getroffen hatte. Zudem konnte ich nur etwa eine Minute zuvor beobachten, wie auch Jessie mein Shirt sah und Freddy und Kit nochmal darauf hin wies. Der Aufdruck war der eigentliche Star im Photoraum wie es schien. Mein Shirt war es auch, welches Ben dann berührte, als wir uns durch die Scheibe getrennt umarmten. Es war nicht die enge Umarmung, die ich mir ein wenig erträumt hatte, aber allemal schön.
Girlpower
Da ich eine der letzten war, die ihr Bild mit Ben machte, und danach das Gruppenshooting folgte, waren alle anderen Schauspieler*innen ebenfalls schon anwesend. So grinsten Jessie und ich uns mittels unserer Augen an, als ich den Raum verließ. Noch halb in der Tür, auf meinen Audruck wartend, bewunderte ich dann auch noch Danielles Outfit. Als sie mein Blick bemerkte, schwärmte ich von der Farbe und dem Schnitt ihres Kostüms. Auch sie kam daraufhin wohl nicht darum herum, mein Shirt zu bemerken. Mein erster kleiner Moment mit Danielle.
Es folgten die Panels von Jessie und Danielle. Beide überzeugten mit viel Humor, aufmerksamen Gegenfragen und einfach ihrer Offenherzigkeit. Die ComicCon Stuttgart war Jessies allererste Convention, doch sie stellte sich gerade deswegen unheimlich toll an. Man spürte ihre Freude in jedem ihrer Worte. Deswegen war es auch eine schnelle Entscheidung, mein Phototicket mit Amita schließlich in eines mit Jessie umzutauschen. Es schmerzt noch immer, den entsprechenden Zeitraum für Amita verpasst zu haben, doch die Umarmung und das kurze Gespräch mit Jessie machen es allemal wieder gut.
Nicht zu(aller)letzt gingen wir zum Photoshooting mit Danielle, die eben noch ihr Panel beendet hatte. Dieses war so schön, dass sogar Kit sich noch am Rande des Publikums dazu gesellte und lautstark applaudierte. Auch Danielle nahm sich schließlich alle Zeit, um wundervolle Bilder mit uns zu machen. So konnte ich sie sogar bitten, mir die Heartrender-Handbewegung zu zeigen, worauf sie umgehend einging.
Unheimlich süß war zu beobachten, wie Jessie auf sie wartete und mit Danielle gemeinsam das Gelände verließ. Wir hatten zudem sehr viel Glück und traten direkt hinter ihnen aus den Hallen. Ich wagte es und sprach Danielle noch einmal an, fragte sie, ob ihr denn nicht kalt sei in ihrer Strumpfhose und ihrer kurzen Hose. Erst war sie irritiert und bemerkte, einen irischen Akzent bei mir gehört zu haben, was ich nur verneinen konnte. Jedoch gestand sie ein, dass es auch ein schottischer sein könnte, der zu meinem Auslandsaufenthalt in Edinburgh passen würde. Mit dieser kurzen Begegnung war unser Abend dann allemal perfekt – jedoch noch nicht beendet.
Super Jami = Super Yummy
Wir waren total erschöpft von den vielen Eindrücken des Tages und hatten uns vor allem mit Snacks über Wasser gehalten. Obwohl es eine sehr coole Falafel-Waffel draußen auf dem Mittelaltermarkt gab, hatten wir ganz schön Knast. Bereits einige Tage vorher hatte ich mir ein Restaurant ausgesucht, welches ich unbedingt testen wollte. Also stiegen wir eine Haltestelle vor dem Hbf aus und machten uns auf den Weg. Dabei kamen wir an einem Aldi Süd vorbei und ich kaufte ein paar Sachen ein, die es in unseren Filialen von Aldi Nord leider noch nicht gibt. Diese habe ich euch im vorletzten Wochenrückblick verlinkt.
Zu Fuß erreichten wir das Super Jami, ein komplett veganes Restaurant, kurz nach viertel acht. Wir wurden schnell unserem Tisch zugewiesen. Bei den angeboteten Speisen lief uns schnell das Wasser im Mund zusammen und unsere Magen knurrten verlangend. Ich entschied mich – wie sich herausstellte perfekt für meine derzeitigen Bedürfnisse – für eine Saftschorle Maracuja und das Chili Supreme. Grandios gewürzt, vollkommen sättigend und wunderschön zusammengestellt! Als Dessert gönnten wir uns dann noch das Schoko-Blaubeertörtchen mit Lavendel-Sahne, obwohl wir bereits ganz schön voll waren. Immerhin begaben wir uns im Anschluss – pappsatt, aber übermäßig verwöhnt und zufrieden – auf einen halbstündigen Rückweg zu unserer Unterkunft durch das nächtliche Stuttgart.
Stuttgart – a Sunday in the city
Am Sonntag morgen machten wir uns soweit abreisefertig, dachten aber nicht daran, Stuttgart sogleich wieder zu verlassen. Auch für das Frühstück hatte ich mir einen lecker anmutenden Stop herausgesucht. Da dieser jedoch erst um 11 Uhr eröffnete, legten wir auf dem We dorthin noch einige Sightseeing-Stops ein. Wir sahen die Stadtbibliothek am Mailänder Platz, die Erlöserkirche, den Chinesischen Garten und den Stadtgarten mit seinen alten und neueren Statuen.
Nach diesem einstündigen Spaziergang hatten wir dann ganz schönen Hunger, weswegen wir so einiges in der Yuicery bestellten. Ich nahm einen Bananen-Schoko-Protein-Smootie und teilte mir mit meiner Begleitung einen Cinnamon Porridge sowie eine große Pasta Bowl. Diese war einfach der Knaller mit ihrer Erdnusssauce! Sollte es euch mal nach Köln, Hamburg oder eben Stuttgart verschlagen, kann ich euch eine solche nur ans Herz legen!
Erneut ganz schön voll, aber dementsprechend voll mit Energie für einen weiteren Stadtrunggang, machten wir uns schließlich wieder auf den Weg. Wir besuchten die kostenfreie Ausstellung im Alten Schloß, den Schlossplatz und den oberen Schloßgarten. So fanden wir den Weg zur Staatsgalerie, die wir uns am Abend zuvor für einen Besuch auserkoren hatten. Dort findet man nicht nur derzeit eine Ausstellung zu Rubens, sondern immer zahlreiche fantastische Gemälde durch die verschiedensten Epochen hindurch. „Von Max bis Roy, von Akt bis Action, von Sakral bis Surreal, von Amor bis Psyche – 850 Jahre Kunst in der Staatsgalerie“ – damit wird die Sammlung beworben. Besonders die Werke von Claude Monet, aber auch eine Neuentdeckung in Form von Max Beckmanns expressionistischen Werken haben es mir angetan.
In der Galerie verbrachten wir etwa zwei Stunden, dann war es für uns an der Zeit, unsere Taschen zu holen und zum Bahnhof zu gehen. Im Gegensatz zur Hinfahrt hatten unser ICE – auch nicht der IC – keine Verspätung. Wir beendeten einen Film von der Hinfahrt und ich schrieb einen Post vor. Den Rest der Zeit nutzte ich zum Lesen und runterfahren nach einem so aufregenden und wundervollen Wochenende.
Liebe Grüße, eure Sophia
„Stuttgart ist auf den zweiten Blick gar nicht so hässlich“ 😀 find ich gut 😀 freut mich, dass ihr so ein schönes Wochenende hattet, das hört sich auf jeden Fall super cool an! <3