[Rezension] Chemistry Lessons 1: The Love Code von Susanna Nix *Rezensionsxemplar*

Wenn aus theoretischer Unvereinbarkeit in der Praxis Liebe wird …

Komplexe binäre Codes sind ein Leichtes für Informatikerin Melody – im Gegensatz zur Liebe, um die sie, aufgrund empirisch belegter Beziehungsuntauglichkeit, lieber einen Bogen macht. Doch als sie sich plötzlich in einem merkwürdigen Fake-Dating-Szenario mit dem unverschämt heißen Jeremy wiederfindet, ihrem One-Night-Stand aus Collegezeiten, stellt sie fest, dass die Liebe darauf keine Rücksicht nimmt.

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Zweite Chance für einen One-Night-Stand?

Dieses Buch hat mich unmittelbar an die Bücher von Ali Hazelwood denken lassen, als ich es erstmals sah. Tatsächlich empfiehlt es der Verlag auch für Fans der Autorin. Der Titel erweckt definitiv Assoziationen von Frauen in MINT, die Hazelwood in den letzten Jahren mit ihren Romanzen so beleibt gemacht hat. Und auch wenn es durchaus ein paar geteilte Tropes gibt–vor allem das Fake Dating in The Love Hypothesis–ist dieses Buch doch originell und äußerst lesenswert. Die Geschichte von Melody beginnt mit einem One Night Stand und springt dann zwei Jahre voran, als sich dieser wieder in ihr Leben einbringt. Obwohl schnell jede Möglichkeit einer romantischen Fortsetzung ausgelöscht wird, bleibt eine gewisse Spannung doch bestehen. Besonders interessant war in diesem Buch für mich, dass Jeremy einige unmoralische Entscheidungen aufzuweisen hat. Dementsprechend war ich unsicher, ob mir die romantische Lösung dieser Geschichte die Befriedigung geben würde, die ich erhoffte.

 

Nur 300 Seiten doch viel Inhalt

Angesichts der Kürze dieses Buches hatte ich um Längen nicht so viele Wendungen und so viel Tiefe erwartet. Während sich Melody ein neues Leben aufbaut und wir voller Stolz dabei zusehen, beobachten wir auch mit ihr Jeremys wendungsreiches Leben. Obwohl die beiden definitiv im Fokus stehen, lernen wir auch wundervolle Nebencharaktere kennen, die ihren eigenen chaotischen Leben nachgehen. Wirkt Melody anfangs fast noch wie eine stille Beobachterin, richtet sich der romantische Fokus immer mehr auf sie. Ich habe sowohl ihre Selbstfindungsphase, als auch jene mit romantischen Entwicklungen sehr genossen.

Davon abgesehen, dass dieses Buch definitiv eine Liebesgeschichte ist, waren die Freundschaften, die sie sich aufbaut, eine wertvolle Ergänzung. Was meiner Meinung nach einen Ticken zu kurz gekommen ist, ist ihre Hintergrundgeschichte, die ihren Neustart überhaupt erst bedingt. Ein durchaus traumatisches Ereignis in ihrer Vergangenheit wird lediglich eingebracht, um sie emotional aufzuwirbeln, damit Jeremy ihr auf dieser Ebene zur Seite stehen kann. Davon abgesehen wird diese Schicksalswendung nicht weiter erwähnt oder eingebunden, was ich sehr schade finde.

 

Unterhaltsam in jedem Format

Ich hatte das Vergnügen, das Buch sowohl physisch, als auch gelesen von Katharina Neumann erleben zu dürfen. Beide Formate ließen sich schnell und leicht verschlingen. Das Taschenbuchformat lädt ebenso zum Verschlingen der Geschichte ein wie das Hörbuch. Da wir die Geschichte durch Melody fokalisiert erleben, schwanken wir zwischen ihrer Loyalität für ihre neue Freundin und ihren aufkeimenden Gefühlen gegenüber Jeremy. Ich kann nicht genau sagen, wie viele Monate im Hauptteil der Handlung verstreichen, doch angesichts der zahlreichen stattfindenden Events entwickeln sich beide Beziehung stetig und authentisch. Besonders die romantische Beziehung lässt sich durchaus als Slow-Burn bezeichnen, wenn auch gewisse Gefühle von Anfang an gegeben sind. Aus dem One-Night-Stand der beiden wird eine Freundschaft, die schlussendlich romantische Fragen aufwirft. Melodys internen Konflikte konnte ich persönlich nur allzu gut nachvollziehen und fühlen. Dieser erste Band der Chemistry Lessons ist alles andere als langweilig, dafür aber durchaus emotional aufreibend und gleichzeitig hoffnungsvoll und humorvoll.

 

Fazit

Empfohlen für Fans von Ali Hazelwood war dieses Buch eines, welches ich keineswegs umgehen konnte. Zum Glück ist Melodys Geschichte kein Abklatsch, sondern ein durchaus originelles, unterhaltsames, und vielfältiges Leseerlebnis voller Gefühle und mit überraschend vielen Wendungen. Mit meinen liebsten Tropes (Fake Dating und Friends to Lovers) konnte mich The Love Code für sich begeistern, von der Autorin überzeugen und auf die folgenden Chemistry Lessons-Bände gespannt machen.

 

 


Die Autorin:

Susannah Nix ist eine mit dem Rita Award ausgezeichnete Bestsellerautorin, die mit ihrem Mann in Texas lebt. Wenn sie mal gerade nicht schreibt, vertreibt sie ihre Existenzangst mit Lesen, Stricken, Krafttraining, Weintrinken oder mit zwanghaftem Seriengucken.
Im Aufbau Taschenbuch liegt bereits der erste Band der Chemistry Lessons »The Love Code. Wenn die widersprüchliste Theorie zur großen Liebe führt« vor. Q

Die Sprecherin:

Katharina Naumann ist Autorin, freie Lektorin und Übersetzerin und lebt in Hamburg. Sie hat unter anderem Werke von Emily Henry, Jojo Moyes und Anna McPartlin übersetzt. Q

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