Auf der Autorenseite des dtv Verlags wird André Aciman mit dem Zitat des New York Journal of Books als der „vielleicht […] herausragende Sensualist unserer kalten und einsamen Zeit“ beworben – dem kann ich in keiner Weise widersprechen. Viel schlichter und möglicherweise auch zugänglicher würde ich ihn jedoch als den einen Autor bezeichnen, der mich mit jedem einzelnen seiner Werke zum Weinen bringen kann – und das nehme ich ihm nicht einmal übel. Was ich ihm jedoch übel genommen hätte, wäre wohl die Umsetzung seines ursprünglichen Planes gewesen, in seinem weltberühmten Roman Call me by your name den Mann der Begierde unseres Protagonisten Elio, keinen geringeren als später im Film von Arme Hamer dargestellten Oliver, zu töten. Denn das hatte er doch tatsächlich vor. Bei dem Internationalen Literaturfestival 2019 in Berlin hat André Aciman nicht nur solche Geheimnisse offenbart, sondern mir auch gestattet, ihm persönlich einige Fragen zu stellen.
Ich habe den Autor gefragt: Wie würden Sie ihre beiden Bücher (jeweils) in einem Satz zusammen fassen – für den Fall, dass jemand sie noch immer nicht kennt?
André Aciman: Sie handeln beide von einem Individuum, welches starkes Verlangen für jemanden anderen empfindet. Das könnte eine Frau sein, dann ist es ein Mann, dann wird es wieder eine Frau, dann wird es ein Mann. Letztendlich geht es darum, wie wir Menschen begehren, wenn es nicht leicht ist, Menschen zu begehren.
Ein Mann der alten Schule, ein Gentleman, und doch fähig, sich in einen siebzehnjährigen Elio oder gar in seinem soeben erst im dtv Verlag erschienenen Roman Fünf Lieben lang in einen Zwölfjährigen hineinzuversetzen. Für André Aciman, der seinen Begleitern nicht nur den Vortritt lässt, sondern auch die Tür aufhält, hieße es, zu einer solchen Identifikation mit Jugendlichen nicht fähig zu sein, praktisch nicht mehr am Leben zu sein. Doch dies war nur einer seiner Sätze, die mich am Abend des 18. Septembers mit Bewunderung für diesen Autor erfüllt haben. Ob Liebe nicht immer zugleich Manie und Besessenheit wäre, entgegnet er später auf eine gestellte Frage, und ob wir uns denn nicht immer mehr in die Idee eines Menschen und weniger in den Menschen selbst verlieben, wenn nicht gar in die Weise, wie dieser andere Mensch uns über uns selbst fühlen und denken lässt… Für solch simpel in den Raum geworfene Gegenfragen, die durchaus später noch zum Nachdenken angeregt haben, bekam der Autor sogar Applaus, den er bodenständig beschwichtigt hat. Eine weitere äußerst interessante Einstellung des Autors zum Thema Liebe und Sex, worüber er sehr offen gesprochen hat, ist, dass der Mensch in jedweder Weise nicht homo~, hetero~, bi~, pan~, sondern ganz grundlegend polysexuell ist. Doch dabei begrenzt sich seine Ansicht nicht nur auf die Sexualität eines Menschen, sondern bezieht sich beispielsweise auch auf die Religion. Im sogenannten San Clemente Syndrome (Cmbyn), aber noch deutlicher in Fünf Lieben Lang spiegelt sich diese Ansicht über die Vielschichtigkeit des Menschen wider. Noch tiefer greifend beschrieb Aciman Sexualität als etwas Gelerntes, denn alles, was wir darüber wissen, sei uns nicht gegeben, sondern angeeignet worden und dadurch vorbestimmt durch das Schulsystem, Eltern oder gar Pornografie. Wenn man jedoch an einem Punkt ansetzt, an dem ein Mensch noch kein bisschen mit dieser Thematik konfrontiert wurde, dann ergibt sich daraus wohl ein ähnliches Szenario wie in Acimans neu erschienenen Roman Fünf Lieben lang, in dem Paolo als Zwölfjähriger zum ersten Mal Begierde empfindet, ohne zu wissen, dass es eben solche ist.
Ich habe den Autor gefragt: Sowohl Elio als auch Paul erleben ihr Frühlingserwachen, ihre erste Erfahrung von Begierde, mit einem Mann, der um einiges älter als sie selbst ist. Glauben Sie, dass ein solches erstes Verlangen nahe mit der Bewunderung eines anderen verbunden ist?
André Aciman: Ja, Bewunderung ist sehr bedeutend. Weil das, was man von einer anderen Person will… Die Sache ist, in einem jungen Alter begehrt man nicht nur den Körper – denn das tut man, auch wenn man es nicht weiß –, sondern will auch so sein wie derjenige. Oder wenn du nicht so werden kannst wie sie sind, dann willst du, dass sie dich mögen, wie du bist. Dass sie dir ein gutes Gefühl (über dich selbst) geben. Du musst nicht sein wie ich, du bist selbst großartig, das reicht. Und ich denke, das ist ein wichtiger Moment in jedermanns Entwicklung. Manche von uns bleiben den Rest ihres Lebens so: Wir wollen Personen begehren, aber zugleich wollen wir, dass auch sie uns begehren. Und ich denke, dass ist es, was sie fühlen. Ob sie wissen, dass es sexuell ist oder nicht, ist eine andere Frage.
André Acimans Erzählung über die Anfänge von seinem Weltbestseller Call me by your name konnten mich besonders für sich vereinnahmen: wie bereits oben erwähnt, sollte Oliver zu einem Punkt – während des Entstehens einer der meiner Meinung nach intensivsten Liebesgeschichten des vergangenen Jahrzehnts – sterben. Doch tatsächlich sollte es zu Beginn überhaupt keinen Oliver geben. Die Geschichte begann in Acimans Kopf, so erzählte er, mit einer Familie in Italien, mit einer Romanze zwischen einem Jungen und einem Mädchen, bevor das Gespräch mit einem anderen Autor, dessen Name mir leider wieder entfallen ist, ihn dazu veranlasste, wie eben dieser, eine Geschichte über zwei Männer erwählen zu wollen. Immerhin käme das nicht so oft in der Literatur vor. Und dieses Projekt beschäftigte den Autor dann sogleich bedeutend mehr als jenes, an dem er eigentlich arbeiten sollte, an dem er jedoch nicht sonderlich gut voran kam. Und ja, Oliver sollte zuerst sterben, Elios Begierde und seine Sehnsucht sollte niemals erfüllt werden, doch schlussendlich verliebte sich André wohl ähnlich in die Geschichte der beiden, die wir heute kennen, wie viele seiner Leser es getan haben.
Ich fragte den Autor: Gibt es Verbindungen zwischen den Handlungen oder Schauplätzen Ihrer Bücher und Ihrem eigenen Leben?
André Aciman: Millionen. Millionen von Verbindungen. Es ist sinnlos, damit anzufangen. Was wichtig ist, ist, dass viele Dinge in meinem Leben geschehen sind, aber dann nehme ich sie, bilde sie um, ich… Es ist als würde man die Haut eines Schafes nehmen, man häutet das Schaf, man isst das Fleisch, und dann nimmst du die Haut und bearbeitest sie, sodass es nicht mehr nach Schaf riecht. Sodass man nicht mehr wirklich realisiert, dass es einmal zu einem Tier gehört hat. Es findet ein kompletter Reinigungsprozess statt. Ich nehme irgendein Detail meines Lebens und ändere es und ändere es und ändere es wieder, bis man nicht mehr erkennen kann, ob es geschehen ist oder nicht. Ich habe früher immer Tennis gespielt, ich liebte Tennis, ich habe mit vielen Menschen gespielt. Mein Bruder war ebenfalls ein Tennisspieler. Ich habe es geliebt, mit ihm Tennis zu spielen. Er hat eine Frau geheiratet, die er auf dem Tennisplatz kennengelernt hat. Dann hatte er eine Freundin, noch vor ihr, bevor er geheiratet hat, hatte er eine Freundin. Ich wurde der Freund dieser Freundin für zwei Jahre und wir trafen uns auf dem Tennisplatz. Gibt es da irgendeine Ähnlichkeiten zu Manfred? Das denke ich nicht. Okay, aber es ist passiert. Grundlegend nimmst du eine Lebenssituation und du änderst und änderst sie […], du schneidest Dinge weg und fügst andere Punkte hinzu, bis sie unkenntlich werden. Und, ich denke, so schreibe ich. Ich nehme immer etwas von meinem Leben oder etwas, von dem ich wünschte, es hätte in mein Leben gehört. Wie mit dem Haus in Italien. Ich hatte nie ein Haus in Italien. Wollte ich ein Haus in Italien? Absolut! Gab ich mir also ein Haus in Italien? Ja, das tat ich. Und was hat der Regisseur des Filmes getan? Er hat das Haus ersetzt und woanders hingesetzt. Mochte ich das neue Haus? Ich liebte es! Okay? Ich meine… Fiktion ist ein Prozess. Es ist wie Schauspielerei. Du nimmst auf, was immer du in dir hast und du liest die Teile, die dir von jemanden anderem gegeben werden. Und ich denke als Schriftsteller bringst du mit, was du hast, und du stiehlst von allem, was du gebracht hast und was andere dir erzählt haben. Ich höre vielen Menschen zu, ich liebe Geschichten, die Leute mir erzählen, und dann stehle ich sie gelegentlich.
Des Weiteren hat sich schnell heraus gestellt, dass André Aciman nicht viel mit journalistischen Fakten anfangen kann und auch nicht im geringsten daran denkt, sie oder eine andere Form von Realismus in seinen Büchern aufzugreifen. Viel lieber lässt er die Handlungen an Plätzen spielen, die an hundert verschiedenen Orten auftreten könnten, kürzt die Namen der genannten Städte daher sogar ab, um der Fantasie des Lesers mit einer spezifischeren Angabe keine Grenzen zu setzen. Wichtig war es ihm auch, für Elio und Oliver in Call me by your name einerseits einen sehr abgeschiedenen Schauplatz zu entwickeln, um ihnen dann mit dem weltoffenen Rom einen Kontrast zu bieten. Ähnlich ist auch der erste, erdachte Schauplatz in Fünf Lieben Lang begründet: San Guistiniano hat eine eher mittelalterlich anmutende Stadtteil auf einem Hügel und einen moderner wirkenden Teil in der Nähe des Wassers. Zwei Welten, die es der Aussage des Autors nach überall in Südeuropa geben soll.
[…] es gibt Millionen von mittelalterlichen Städten in Italien auf Hügeln. Also jede wird passen. Und sie alle haben kleine Geschäfte, und sie haben Leben, nicht nur Touristengeschäfte, sie haben Leben in sich. Es gibt einen Arzt, einen Lehrer, einen Barbier, einen Tischler, und dieser Tischler wohnt in einem widerlichen Haus, das nach Terpentin riecht. Fühlt sich das real für dich an? Ich denke, das tut es.
– André Aciman (übersetzt) im Interview
Selbstverständlich kam man auch auf die Verfilmung von Call me by your name zu sprechen – wie könnte es auch anders sein. Jedoch überraschte es vermutlich viele zu hören, dass der Autor weder Profit aus der Verfilmung schlagen konnte, noch wirklich stark daran mitgewirkt hat. Bis auf eine Kleinigkeit hat er sich nicht eingebracht und viel mehr nach der Devise gelebt, dass er das Buch und diese Geschichte niedergeschrieben hat, nun jedoch andere damit tun lassen wollte, was sie für richtig hielten. Neben viel Lob für den Film aus dem Mund des Autors, sowie der Nennung einiger kleiner Entscheidungen von James Ivory und Luca Guadagnino, die nicht seinem Geschmack entsprochen haben, kam natürlich auch die Frage auf, welche Anmerkung er denn erfolgreich in den Film eingebracht hat: Im originalen Skript gab es eine Szene zwischen Elios Eltern, die bereits vorweg genommen hätte, was Elios Vater in seinem berührenden Monolog am Ende des Sommers offenbart – nämlich dass Elios Eltern von seiner Beziehung zu Oliver wissen. Es war auch gerade dieser Monolog, den der Autor, wenn auch mit der Bemerkung, sich im Vergleich zu Michael Stuhlbarg immer blamieren zu würden, dem Publikum vorgelesen hat. Von Blamieren war jedoch weit und breit nicht die Rede.
Ich habe den Autor gefragt: In Fünf Lieben Lang sprechen Sie von Reue und Bedauern, von Dingen, die man leider getan hat, und Dingen, die man leider nicht getan hat. Daraufhin habe ich mich gefragt, ob es auch die Sie bereuen oder bedauern – im Bezug auf Ihre beiden Bücher.
André Aciman: Du meinst, Dinge von denen ich wünschte, ich hätte sie nicht getan? Nein, tatsächlich nicht, denn die Dinge, die ich vielleicht bereut hätte, wurden bereits entfernt. Gott sei Dank habe ich gute Lektoren. Und auch ich habe es an manchen Stellen so empfunden, als wäre etwas nicht richtig. Lass mich nochmal den Lektor fragen: Was denkst du? Jetzt gehört es nicht mehr dazu. Und Bedauern… Ich habe Dinge, die ich bedauere. Etwas, das ich bei Call me by your name bedauere – du wirst sehen, wohin ich damit gehe –, ist mein Empfinden, dass es zu schnell geendet hat. Und das ich wünschte, ich hätte mehr in den Jahren dazwischen gelebt. Und das ist genau das, was ich getan habe, während ich das nächste Buch Find me geschrieben habe. Ich wollte die Zeit anhalten. Wir wissen, dass sie sich 20 Jahre später treffen – was passiert dazwischen? Die Leser haben das immer wieder zu mir gesagt: Was ist passiert? Werden sie jemals wieder zusammen… Ich weiß es nicht! Fragt den Autor! Das sage ich immer…
Im Interview mit dem Autor erfuhr ich von einer seiner bedeutenden, aber leider sehr unbekannten Inspirationen für Call me by your name und der interessanten Geschichte, die sich bezüglich dieser noch nach Veröffentlichung seines Buches abgespielt hat. Vermutlich sagt nicht vielen von euch das Buch Olivia von Olivia (Werbung) etwas, doch diese Geschichte einer Lesbe, welche in den 30er Jahren geschrieben wurde, hat André stark beeinflusst, obwohl es nur eine sehr kurze Geschichte ist. Daraufhin hat der Autor Oliver nach der Protagonistin dieses Buches benannt und erwartet, dass man ihn permanent auf diese Parallele ansprechen würde – doch niemand tat es, denn niemand hatte Olivia gelesen. Was hat der Autor also getan? Er hat nicht nur den Penguin-Verlag dazu gedrängt, Olivia erneut zu veröffentliche, sondern auch ein langes Vorwort mit einigen versteckten Anspielungen auf Call me by your name geschrieben. Und diese neue Ausgabe von Olivia erscheint laut Aciman bereits im kommenden Mai, näheres könnt ihr aber sicher demnächst auch meinem Blog entnehmen, denn ich werde gewiss dran bleiben.
Filmtipps des Autors:
Pickpockets – mochte er nicht
Cold War (Der Breitengrad der Liebe) – wunderschön gefilmt, aber langweilig, am Ende albern
„Ida“ – hat ihn gespannt auf „Cold War“ gemacht
Man on Fire – guter Film
Inside Man – ebenfalls sehr gut
Michael Clayton – ein großartiger Film
The Godfather – schaut ihn immer, wenn er ihn im Fernsehen entdeckt„Ich gehe nicht so oft ins Kino. Ich lese auch nicht viele Bücher. Ich bin beschäftigt, weißt du, beschäftigt mit Schreiben, das beansprucht viel Zeit. Und ehrlich gesagt interessieren mich die meisten gezeigten Filme nicht.“
Auf meine Frage, ob er denn wie andere Autoren Musik hören oder Pinterest nutzen würde, während er schreibt, meinte André Aciman schlicht und einfach, dass er einfach nur schreibe. Musik würde ihn ablenken, auch wenn er früher welche während des Schreibens gehört habe. Auch andere Rituale könne er nicht vorweisen, denn er möge es nicht, sich selbst als Schriftsteller zu betrachten. „I am a human being who happens to write“, sagt Aciman, „Ich bin ein Mensch, der zufällig schreibt.“ Also habe er keine Rituale, keine Angewohnheiten, er denke sich einfach nur, heute schreibe ich vielleicht einfach mal. Natürlich tue er dies jeden Tag, jedoch gefällt ihm die Vorstellung nicht, einen Job zu haben, der ihn als Schriftsteller abstempelt, der von dann bis dann arbeitet und dann auch noch dies und jenes tut. Er führe auch keine Protokolle während des Schreibens. Dieser Ansatz brachte mich schließlich auch zu einer weiteren Frage, die ich ihm kurze Zeit später stellte: Was würde er jungen Autoren raten?
André Acimans Tipps für junge Schriftsteller:
„Man muss lesen. Und man muss die Klassiker lesen, nicht so einen Schund.“ – Dabei hat er auf seine eigenen Bücher gedeutet. – „Du musst die Klassiker lesen, die ganz großartigen Schriftsteller. […] Anderenfalls kannst du moderne Autoren lesen und du wirst so schreiben wie sie. Und das ist nicht wirklich interessant. Die Klassiker reißen dich aus der Gegenwart und dem Augenblicklichen heraus, weg von derzeitigen Ereignissen, und sie zwingen dich dazu, auf Dinge zu blicken, die zeitlos sind. Die nicht erdgebunden/fantasielos sind. Und da wollen wir doch nicht hin, wenn wir schreiben, oder? Anderenfalls bist du ein Reporter, was in Ordnung ist. Mein Ratschlag ist jedoch: Verlasse die gegenwärtige Zeit, all die Themen, die heute sehr schwierig sind, verbanne sie alle und wirf sie raus. Von daher untersucht jemand, der Fiktion schreibt, was das Leben ist, nicht was derzeitige Probleme sind.“
Beispiele für Klassiker, welche Aciman auf meine Nachfrage nannte, waren:
Dostojewski, Stendhal, The Leopard, Flaubert und Jane Austen, etc.Ein weiterer Hinweis, den er am Abend zuvor ausgesprochen hatte, ist bis heute bei mir hängen geblieben: „Struggeling is part of the creative process.“ (Das Ringen/Quälen/der Kampf ist Teil des kreativen Prozesses.“)
Obwohl André, wie sich zu meinem Bedauern herausstellte, im Gegensatz zu mir kein Fan von Musicals ist – und das, obwohl er in New York wohnt –, konnten wir uns auch, nachdem ich all meine niedergeschriebenen Fragen gestellt hatte, nett unterhalten. Dabei erfuhr ich nicht nur, dass Berlin für ihn einen ähnlichen Status hat wie Paris für andere und er jederzeit gerne hier her kommt, sondern auch einiges über seine bevorstehenden oder gar bald erscheinenden Projekte:
Das nächste Projekt ist ein Audiobook, welches im Februar heraus kommt. Also sehr bald. Es ist eine Novelle mit ein wenig Magie. Was ich nie tue. Aber ich dachte, warum nicht? Es ist an Shakespeares Der Sturm angelehnt, aber auch nicht wirklich. Also ich meine, nur sehr vage. Und dann gibt es noch eine Sammlung von Aufsätzen/Essays, welches bereits dieses Jahr hätte erscheinen sollen, aber das Buch kam dieses Jahr noch nicht heraus, weil Find me kommt. Aber dieses Buch mit den Essays ist beendet und geht in die Produktion für nächstes Jahr.
– André Aciman (übersetzt) im Interview
Auf meinen Kommentar, ich sei gespannt darauf, meinte er nur, er ebenso. „Ich bin krank und müde vom Warten.“ Weder für die tiefgreifenden Fragen, noch für den lässigen Small Talk war die Zeit zu kurz und Herr Aciman ging auf beides mit Wohlwollen und Interesse ein. Dabei kam das Gespräch sogar auf mich und meine beruflichen Ambitionen, auf die ich Dank des Autors noch einen bisher nicht wahrgenommenen Blickwinkel erhalten habe. Alles in allem kann ich nur wieder und wieder dem Verlag und natürlich dem Autor selbst für die Möglichkeit danken, ihm meine Fragen zu stellen. Für mich gehört André Aciman mittlerweile einfach zu meinen Lieblingsautoren, denn seine Geschichten lassen mich alles um mich herum mit ihrer Intensität vollkommen vergessen. Es war mir eine Freude und eine Ehre, André Aciman persönlich und dann auch noch in einem so vertrauten Rahmen zu begegnen. Falls ihr bisher weder Call me by your name, noch Fünf Lieben Lang gelesen habt, verlinke ich euch hier noch einmal meine Rezensionen. Sicherlich kommen in den nächsten Monaten noch ein paar weitere zu den Büchern des Autors auf meinem Blog hinzu – nicht zuletzt erscheint voraussichtlich am 29. Oktober bereits Find Me.